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Guten Tag,

seit Jahren ist das Jugend- und Freizeitzentrum auf dem Gelände des Barther Segler-Vereins geschlossen - aufgrund baulicher Mängel (siehe: Ostseezeitung vom 2.5.2023 - Barth: Jugend- und Freizeitzentrum geschlossen – Rettung kostet 150.000 Euro - https://archive.is/zPaem). 

Als Mitglied des Barther Segler-Vereins finde ich diesen Zustand sehr traurig, weil es zur Förderung des Vereinslebens und des Segelsports aber auch für die Stadt Barth als Ganze sehr wichtig wäre, dieses Zentrum nutzen zu können. Der dauerhafte Leerstand eines solch wichtigen Gebäudes in zentraler Lage am Hafen von Barth ist ein Ärgernis.

Ich hatte deshalb im Sommer 2024, am 16.06.2024 den Bürgermeister der Stadt Barth Friedrich-Carl Hellwig um Auskunft gebeten:

  1. Wie sind die Eigentums-, Besitz- und Nutzungsverhältnisse des Jugend- und Freizeitzentrums?
  2. Welche Auflagen ergeben sich aus der öffentlichen Förderung dieses Objektes mit welcher Laufzeit?
  3. Aus welchen Gründen musste das Jugend- und Freizeitzentrum geschlossen werden?
  4. Welche Mängel wurden festgestellt und wie hoch sind die voraussichtlichen Kosten, um die Mängel zu beseitigen? 
  5. Welche Mängel resultieren aus der bisherigen Nutzung? Welche Mängel lassen sich auf den Leerstand zurückführen? 
  6. Welche Maßnahmen sollten im Zuge der Mängelbeseitigung ergriffen werden, um das Gebäude gemäß den heutigen Anforderungen für eine energieeffiziente und klimaneutrale Nutzung anzupassen?
  7. Bei wem liegt die Zuständigkeit bei der Beseitigung der Mängel?
  8. Was hat die Stadt Barth bisher daran gehindert, Schritte zu unternehmen, um das Jugend- und Freizeitzentrum wieder nutzbar zu machen?
  9. Welche Schritte in welchem Zeitrahmen plant die Stadt Barth, um das Jugend- und Freizeitzentrum wieder nutzbar zu machen?
  10. Was kann der Barther Segler-Verein e.V. und was können interessierte Bürger:innen dazu beitragen, um das Jugend- und Freizeitzentrum Barth schnellstmöglich wieder in Betrieb zu nehmen?

Ich erhielt dann endlich am 05.08.2024 folgende Antwort:

Sehr geehrter Herr Dr. Schneider,

zu Ihren Fragen mit Schreiben vom 16.06.2024 hat der Bürgermeister mich mit der Beantwortung beauftragt:

Zu1) Das Grundstück befindet sich im Eigentum der Stadt.
Zu 2) Hierzu ist bereits ein Gutachten in Arbeit über Herrn Rust.
Zu 3) Aus Geldmangel
Zu 4) Siehe Ziffer 2)
Zu 5) Siehe Ziffer 2)
Zu 6) Siehe Ziffer 2)
Zu 7) Siehe Ziffer 2)
Zu 8) Siehe Ziffer 3)
Zu 9) Siehe Ziffer 3) iVm Ziffer 8)
Zu 10) Insofern erwarten wir gern Ihre konkretisierten Vorschläge.

Mit freundlichen Grüßen
im Auftrag
Ass. jur. Sabine Uphus
Stadt Barth
SB Recht

Diese Rückmeldung hat mich derart demoralisiert, dass ich zunächst in der Sache nichts mehr weiter unternommen habe. Aber das ist vielleicht ein Fehler. Inzwischen gibt es in der Sache einen neuen Sachstand. 

Der Ausschuss für Wirtschaftsförderung, Tourismus und Kultur der Stadt Barth hat sich auf seiner Sitzung am Dienstag, den 18.02.2025, mit dem Thema befasst. Das Protokoll dazu vermerkt (siehe https://session.amt-barth.de/bi/getfile.asp?id=164337&type=do sowie Anlage)

zu 7 Sachstand Jugendfreizeitzentrum Barth

Herr Hellwig berichtet, dass das Wertgutachten seit Kurzem vorliegt. Dieses dient als Grundlage für die weiteren Verhandlungen mit dem Seglerverein.
Er erläutert, dass das Gebäude bzw. das Grundstück per Erbbaurecht an den Verein übertragen werden soll. Ein entsprechender Beschluss wurde bereits im Jahr 2012 gefasst. Des Weiteren müssen die Randflächen noch klar definiert werden, da derzeit noch zu viele Teilflächen unbestimmt sind.

Auf Nachfrage von Herrn Schröter erklärt Herr Hellwig, dass der Verein bereit ist, das Gebäude so instand zu setzen, dass es wieder genutzt werden kann.

Herr Schröter erkundigt sich nach dem Zustand der defekten Heizung im Gebäude und ob eine Nutzung im Sommer zumindest mit Warmwasser möglich wäre.
Herr Hellwig erläutert, dass die Heizung funktionsfähig ist und das Gebäude mit Gas beheizt wird. Aufgrund der gestiegenen Energiekosten ist es dem Verein derzeit jedoch nicht möglich, das Gebäude wirtschaftlich zu betreiben.

Weiterhin ergänzt Herr Hellwig, dass ein weiterer Termin geplant ist, um gemeinsam die bauliche Entwicklung des Gebäudes zu besprechen. Anschließend soll gezielt nach Fördermitteln gesucht werden, die dem Verein zugutekommen könnten. Auch der Landkreis hat seine Unterstützung in dieser Angelegenheit angeboten.

Herr Hellwig weist jedoch darauf hin, dass die Stadt keine weiteren finanziellen Ressourcen aufbringen kann, um das Gebäude zu sanieren.

Aus diesem Sachstand ergeben sich weitere Fragen - als erstes habe ich mir überlegt, als Mitglied des Barther Segler-Vereins Akteneinsicht zu beantragen und mir das Gutachten einmal anzusehen.

Ich bin überzeugt, dass es mit gutem Willen und einigem Engagement möglich ist, Fördermittel zu organisieren, das Gebäude nachhaltig zu sanieren und wieder in Betrieb zu nehmen.

Freundliche Grüße,

Stefan Schneider

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