17:15 - Leinen los Bleckede
20:20 - Leinen fest Geesthacht (SV Geesthacht)

Bericht Sybill:

Es ist Samstag, der 30. April, und wir sind schon kurz vor Geesthacht. Es ist Zeit für eine „Wasserstandsmeldung“ von Bord der SY Takto.

Nachdem wir den „Spargel“ brücken- und schleusengerecht verpackt hatten, konnten wir die erste Etappe Richtung Elbe antreten. Zunächst ziemlich unspektakulär auf der Spree bis Köpenick, dann den Teltow-Kanal entlang, hatten wir ausreichend Zeit, uns von der Stadt zu verabschieden. Vorbei an Potsdam mit einem kurzen Halt bei der Bootswerft Grabow, wo wir das Boot im Winter gut zwischengeparkt hatten. An dieser Stelle geht ein dickes Danke an Herrn Grabow für den schnellen und unkomplizierten Service raus. 
Weiter ging’s entlang der sich lieblich schlängelnden Havel Richtung Brandenburg. Für alle die einmal die Gelegenheit haben, mit dem Boot durch die Stadt Brandenburg zu schippern, können wir den Weg unterhalb durch die Stadtschleuse Brandenburg sehr empfehlen. In die Schleusenkammer hätte nicht noch ein Boot gepasst! Und der Schleusenwärter ist keine Kamera. So was haben wir das letzte Mal intensiv im alten Eberswalde-Finow-Kanal erlebt. Auf jeden Fall schon jetzt ein Highlight unserer Reise.
Aber der nächste Tag sollte uns in Sachen Schleusen noch mehr zu bieten haben: Um den Zollhafen Magdeburg zu erreichen, mussten wir nämlich einige „Bootsfahrstühle“ benutzen. Zunächst die Schleuse Zerben, die uns  4 m in die Höhe hob. Als nächstes ging es mit der Schleuse Hohenwarthe weitere 18,5 m in die Höhe, sodass wir nun auf dem Mittellandkanal bis zur Schleuse Rothensee fahren konnte, die uns wieder auf die Ebene der Elbe (19 m) senkte. Die Schleusenkammern nehmen hier bedrohliche Ausmaße an, da sie schließlich nicht nur für uns Sportboote gemacht sind, sondern in erster Linie für die großen Schleppkähne, die gern schon 100 m lang und 25 m breit sein können. Wir wurden gemeinsam mit einem Berufsschiffer geschleust, der uns auch gleich „beeindruckend“ vorführte, welche Kraft hinter seiner Schiffsschraube steckt ( vielleicht hatten wir uns ein bisschen viel Zeit beim Einfahren in die Schleuse gelassen). Auf jeden Fall bilden die Schleusen mit der Schiffsbrücke über die Elbe ein beeindruckendes Wasserdrehkreuz. Da war die Niedgrigwasserschleuse (Hub 1,5 m nach unten) kurz vor der Einfahrt in die Elbe ein Kinderspiel.
Den nächsten Adrenalinschub gab’s auf der Elbe: wir mussten uns gegen die Strömung bergauf kämpfen. Zum Glück nur bis zur Einfahrt zum Zollhafen Magdeburg. Die Einfahrt hielt dann auch noch eine kleine Überraschung für uns parat: Grundberührung (zum Glück nur Sand)! Aber der Motor und die Strömung waren mit uns und der Skipper hat super reagiert…
Nach einem kleinen Nachtspaziergang durch Magdeburg ging’s am nächsten Tag weiter, diesmal mit der Strömung! So passierten wir die Herrenkrugfelsen bei Km 329 mit 8,7 Kn, da kann einem schon schwindelig werden. In mehreren Etappen ging’s über Tangermünde, Schnackenburg und Bleckede bis Geesthacht. An allen Orten fanden wir gastfreundliche Wassersportvereine, an deren Steganlagen wir festmachen konnten.
Was uns wirklich erstaunt hat, war der geringe Schiffsverkehr. Auf der gesamten Strecke sind uns nur zwei Berufsschiffe entgegengekommen. 

Fazit: Vor der Elbe muss man keine Angst haben. Wir kommen wieder und dann wird gesegelt.
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